Frickenhöhle

Ein Höhlenforscher aus Garmisch Partenkirchen stieg am 06.04.2015 mit seiner Frau zum Eingang der
Frickenhöhle im Estergebrige auf und wollte aufgrund der extremen Trockenheit, einem lang gehegten
Wunsch folgend, die Gangpassagen hinter dem Schlüsselsyphon besuchen. Die Ehefrau stieg wie
geplant in den Nachmittagsstunden ab und meldete in den Morgenstunden des 07.04.2014 ihren
Ehemann bei der Bergwacht Oberau als vermisst.

Zur Klärung der Situation stiegen zwei Mitglieder der Bergwacht Oberau auf dem bekannten Zustieg zum
Höhleneingang auf und konnten erst am Eingang Ausrüstungsgegenstände der vermissten Person
vorfinden.

Zeitlich parallel dazu wurde die Höhlenrettungsgruppe der Bergwacht Murnau alarmiert, die mit einem
Voraustrupp zur Höhle hochgeflogen wurde und auf dem eingangsseitigen Bereich des Schlüsselsyphons
weitere Ausrüstungsgegenstände des Vermissten vorfand. Für das Abhebern des Wasserspiegels des
Syphons wurden Stromgenerator, Kabel und Pumpen der Freiwilligen Feuerwehr Farchant luftverlastet
zum Eingang transportiert und von den örtlichen Bergwachtbereitschaften in der Höhle bis zum Syphon
verlegt und installiert. Ab ca. 14:00 Uhr begann das Abpumpen der Wassermassen.

Der angeforderte Höhlentaucher wurde begleitet um 14:00 Uhr hochgeflogen und konnte nach
Durchtauchung der Wasserbarriere die vermisste und wartende Person vorfinden. Aufgrund einer
prognosezierten Wetterverschlechterung in den nächsten Stunden wurde eine schnelle Lösung
favorisiert, die Person auf dem Rücken schwimmend von dem Taucher und weiteren Rettungskräften
durch den Schlüsselsyphon mit ca. 10-15 cm Luftspalt begleitet.

Nach einer kurzen Stärkung und medizinischen Untersuchung konnte der Höhlenforscher aus eigener
Kraft begleitet den Höhleneingang erreichen, wurde von dort sofort unter ärztlicher Aufsicht in das
Krankhaus nach Garmisch Partenkirchen geflogen und dort für mehrere Tage stationär behandelt.
Zeitlich parallel dazu erfolgte der Rückbau und Rücktransport der technischen Einrichtungen aus der
Höhle, bzw. Luftverlastung talwärts.

Nach Abschluss der Personen- und Materialtransport erfolgte die Verteilung des eingesetzten Materials.
Das Schlussbriefing und ein obligatorisches Abschlussbild aller Beteiligten vor dem Hubschrauber
beendete den Einsatz um 18:30 Uhr.

Ein weiteres Paar herrenloser Bergschuhe am Höhleneingang sorgte zeitweise für Irritationen über evt.
weitere vermisste Personen.

Unser Dank gilt dem Bürgermeister von Farchant, der ohne Zögern den Fußballplatz der Gemeinde für
den Einsatz sofort sperrte und den Rettungskräften als Landeplatz und Vorbereitungsfläche zur
Verfügung stellte.

Zusammenfassung:

  • Anzahl der vermissten und geretteten Person: 1
  • Anzahl der Retter: 34
  • Dauer des Einsatzes: 6:30 Uhr – 18:30 Uhr
  • Beteiligte Rettungsorganisationen:
    ZSA der Bergwacht Bayern, Bergwacht Oberau, Bergwacht Garmisch Partenkirchen, Bergwacht Murnau, Bergwacht Rosenheim, Bergwacht München, Freiwillige Feuerwehr Farchant, Bundeswehr

i.A. Andreas WOLF
Truppleiter Höhlenrettung Murnau
Stellvertretender Beauftragter Höhle der Region Hochland

Im Feuchten Keller

Am vergangenen Montag waren wir abends im Feuchten Keller am Trattberg. Die Salzburger

Höhlenrettung hat diese Höhle für Führungen gepachtet.

Der Grund des 37 m Schachtes am Ende der Höhle war als Tagesziel anpeilt.

Die Höhle selbst besteht aus einer Serie unschwieriger Horizontalgänge. An geeigneter Stelle führten wir eine Grundeinweisung in Einseiltechnik durch, danach packten wir den Schacht an.

Die Abschlußbesprechung mit kleiner Brotzeit danach am Parkplatz.
Beste Grüße von Peter und Rudi

RISS 2015 – internationales Höhlenrettungstreffen

Die Spéléo Secours Suisse (Schweizer Höhlenrettung) hatte zur RISS 2015 an den Neuenburgersee eingeladen. Höhlenrettungsvertreter aus der ganzen Welt trafen sich, um sich über wichtige Aspekte und Neuerungen auszutauschen.

Die Schweizer Kollegen hatten hierfür ein umfangreiches Programm vorbereitet: Im Rahmen der Vorexkursionen konnten verschiedene Höhlen besucht und die Gegend erkundet werden.

Die eigentliche Tagung begann am dann am Donnerstag mit dem Anflug eines REGA Rettungshubschraubers. Dieser wurde ausführlich vorgestellt und auch über die neusten Entwicklungen im Bereich Blindflug berichtet. Am Nachmittag stellten Gruppen ihr Rettungsmaterial im Bereich Kommunikation und Tragentechnik vor.

Am nächsten Tag wurden die Teilnehmer mit einem Reisebus zu den Grottes de Vallorbe gebracht. Diese wunderschöne Schauhöhle bot in der sehr großen Halle am Ende des Schauteils alle Möglichkeiten, um in Workshops zu den Themen Wärmeversorgung, Immobilisation, Kommunikation und Seilbahnbau zu arbeiten. Es war interessant, Methoden und Techniken der anderen Nationen kennen zu lernen, auch wenn diese nicht etscheidend von den in Deutschland üblichen abweichen. Den Abschluss bildete ein Aperitif im Ausstellungsraum der Schauhöhle.

In der bestens geeigneten Unterkunft arbeiteten die Rettungsspezialisten in verschiedenen Workshops theoretisch an Themen wie Unfallprävention, Medizin, Seiltechnik und Organisation. Ein gemeinsames Photo, eine Verlosung von gesponsertem Material und mehrere Filme rund um Höhle und Höhlenrettung rundeten den Tag ab.

Für den Sonntag war noch ein Erfahrungsaustausch geplant, den ich nicht mehr besuchen konnte, da wir früh abreisten.

Alles in allem ein reger Erfahrungsaustausch und ein schöner Anlass die Vertreter der europäischen und teilweise auch außereuropäischen Höhlenrettung zu treffen. Vielen Dank an die Schweizer Kollegen für die hervorragende Organisation!

http://www.grottesdevallorbe.ch/deutsch.html

Wir waren wieder mal unterwegs

BERGWACHT FREILASSING; HÖHLENRETTUNG
Diesen Montag in der Adventhöhle am Saalachsee. Treffpunkt 18.00 Uhr in Mitterdelden an der Höhlenrettungsgarage. Den Hänger ankuppeln, die neuen Scurions umverteilen, und los gehts.
In Kibling am Saalachsee steigt Markus Leitner, unser höhlentauglicher Pressemann, zu. Wir sind zu sechst heute, für eine Schachthöhle eine passende, überschaubare Truppe. Nach 200 Höhenmetern Zustieg wird angeschlazt, und in tiefster Gangart geht es in die Höhle. Seile….1x20m und 3x30m, die Laschen sind schon eingebohrt, der erste baut Seile ein, dann wird ein Telefonkabel in das Schachtsystem eingebaut. Neulich hatten wir damit schon begonnen, bis die Akkus leergebohrt waren, Befestigungen für Telefonkabel dort verlegen, wo es bei Transport des Patienten nicht stört, heute gehen wir weiter in die Tiefe…..
Markus, unser Pressemann, bekommt einen Schnellkurs in Einseiltechnik…..learning by doing, genial, daß wir ihn haben. Eine zusätzliche Abseilverankerung wird eingebohrt, auch der Aufstieg geht damit schneller voran. Über zunehmend nasse Schachtpassagen geht es in die Tiefe, wenige Meter vor dem Ende der „normal“ befahrbaren Höhle ist der Akku meiner UNEO am Ende.
Das Kabel aus der Trommel, das unser Vortrupp ausgelegt hat, wird abgezwickt, die Enden abisoliert, die Leitung bleibt auf Dauer in der Höhle. Mit Lüsterklemmen wird der Telefonhöhrer angeklemmt…..
Wie im Krieg eine zerschossene Telefonleitung im Niemandsland geflickt wird, genauso stellen wir eine Verbindung her. Direkt neben uns prasselt der Wasserfall des Höhlenbaches in die Felsen, man kann sich nur schreiend unterhalten. „Achtung Sprechprobe“ und dann zweimal am Woppler des Hörers drehen……nach einigen Sekunden ertönt von unserem Außenmann ein kurzes Wuu..Wuu.. im Hörer. Man wechselt ein paar kurze Sätze, leise, aber verständlich. Der Hörer wird herumgereicht, jeder darf mal.
Der Normalbürger von der Straße wird diesen Ort nicht erreichen, egal, was man ihm auch bietet. Sollte er es dennoch bis hierher schaffen, dann kommt er alleine nicht lebend zurück. Doch unsere Telefonverbindung, sie steht, damit ist der Sinn unserer Übung erreicht.
Danach wird aufgestiegen, die Seile ausgebaut, noch einige Fotos gemacht…..
Das Leben nach 18 Uhr hat diesmal bis nach 24 Uhr gedauert, somit waren alle Wirtshäuser zu. Tja….
Wenns wieder mal was zu tun gibt, wir sind da.
Autor: Peter Hogger

Fernsehbeitrag Höhlenrettung

Passend zur neuen HRVD Website – ein neuer Fernsehbeitrag zum Thema Höhlenrettung

Dass die bayrische Bergwacht und die Höhlenrettung Baden-Württemberg prima zusammenarbeiten können, zeigt sich in dem gemeinsamen Fernsehbeitrag von Klemens Reindel und Matthias Leyk:

SWR, Planet Wissen: Höhlenretter – Hilfe in der Tiefe Am Dienstag, den 24.02.15, 13:15 – 14:15 Uhr, http://www.planet-wissen.de/sendungen/2015/02/24_hoehlenretter.jsp

Weitere Ausstrahlungstermine:

  • 24.02. 15:00 + 22:45 Uhr ARD alpha
  • 25.02. 14:15 Uhr rbb, 15:00 Uhr WDR, 16:00 Uhr einsplus
  • 26.02. 8:20 Uhr WDR

Autor: Matthias Leyk

Willkommen auf unserer neuen Website!

Wir sind umgezogen: von einer mit viel Sachverstand ausgearbeiteten HTML-basierten Webpräsenz hin zu WordPress als Plattform für eine einfachere und schneller zu wartende Lösung.

Die Inhalte finden Sie wie gewohnt über die Punkte in der obigen Menüleiste.

Neuigkeiten sind ab sofort immer auf der Startseite zu finden und können nun erstmals direkt von den Gruppen eingepflegt werden. Dazu bitte ich pro Gruppe ein oder zwei Verantwortliche(n) zu melden, soweit noch nicht geschehen.

Das Forum ist für Mitglieder der deutschen Höhlenrettungsgruppen unter der neuen Adresse www.hoehlenrettung.de/Forum zu erreichen. Eine Neuanmeldung ist über die Startseite des Forums möglich. Bitte als Benutzernamen den Klarnamen in der Form „Vorname Nachname“ wählen.

Der interne Bereich ist ebenfalls neu gestaltet und im Menü für Berechtigte erreichbar.

Für alle Fragen rund um diese Website stehe ich gerne zur Verfügung.

Viel Spaß & Glück Tief

Nils Bräunig

Rettungseinsatz in der Jack-Daniels-Höhle

Rettungseinsatz in der Jack-Daniels-Höhle im Tennengebirge bei Salzburg.
In der Nacht zum 14. 08. 2014 ereignete sich in der Jack-Daniels-Höhle im Tennengebirge ein Unfall. Ein Mitglied einer polnischen Forschungsgruppe, die seit vielen Jahren in dieser mehr als 700m tiefen Schachthöhle tätig ist, rutschte beim Umhängen an einem Seilgeländerin einem ungesicherten Moment ab und stürzte 7-8m über eine schräge Felsplatte in die Tiefe.
Er zog sich dabei einen Beckenbruch, mehrere Rippenbrüche sowie eine Gehirnerschütterungzu. Der Unfall ereignete sich in ca. 260m Tiefe. Die polnischen Forscher transportierten den Verletzten, der an einer nassen und exponierten Stelle zum Liegen gekommen war, einige Meter aufwärts in die nächste größere Halle. Schnell wurde klar, daß mit Kameradenrettung in diesm Fall nichts mehr zu machen war, der Verletzte konnte sich selbst nicht mehr bewegen und hatte starke Schmerzen. Die Entfernung zum Höhlenausgang betrug etwa 700-800m, die Tiefe 250m mit etlichen Schächten, unter anderem 40 und 80m mit etlichen Umsteigestellen, daher beschloß man, die Höhlenrettung zu alarmieren.
Ein Melder stieg aus der Höhle aus und erreichte am frühen Morgen die Laufener Hütte, von wo per Telefon die Alarmierung von Bergrettung und Höhlenrettung erfolgte. Morgens um 07.15 ging von der Salzburger Höhlenrettung über SMS der Alarm an alle Freilassinger Höhlenretter hinaus, kurz danach gefolgt vom Funkwecker über unsere ILS in Traunstein. Wir sind seit Jahren in das Salzburger Alarmsystem eingebunden, stellen auch planmäßig zwei Mann für den Vortrupp.
An der nun folgenden Bergung waren etwa 200 Mann aus den verschiedensten Organisationen beteiligt, darunter 79 Höhlenretter. Dieser komplexe Ablauf läßt sich an dieser Stelle nicht bis ins letzte Detail abhandeln, mein Schwerpunkt liegt hier bei der Rolle der Bergwacht aus Freilassing.
Die Mitglieder unserer Höhlenrettungsgruppe, die sich an diesem Donnerstag Morgen frei nehmen konnten, trafen sich in unserer Garage in Mitterfelden, wo unser Hänger mit allem Material klar zum Einsatz bereitsteht. Um 09.00 fuhren wir mit sieben Mann ab und verstärkt durch Stephan Bauhofer aus Berchtesgaden erreichten wir um 10.00 den Parkplatz der Hochkarbahn in Abtenau. Hier hatte die örtliche Bergrettung mit der Einrichtung einer Einsatzleitstelle begonnen, der Einsatzleiter zeigte sich überrascht über unser frühes Eintreffen, denn außer uns war noch niemand da.
Man kannte sich jedoch bereits vom Einsatz im Riesending, und so beschloß der Einsatzleiter, unser hohes Einsatztempo umzusetzen, da es das Wetter gerade noch zuließ, Personal und Material bis zur Laufener Hütte zu fliegen. Der Höhleneingang im Gipfelbereich des Bleikogels auf über 2100m lag in den Wolken. Ein Mann wurde beim Hänger als Materialwart und Organisator zurückgelassen, im Gegenzug rekrutierten wir die erste eintreffende Höhlenretterin aus Salzburg, sie war seit Jahren bei unseren Übungen mit dabei, mit unserem Höhlentelefon vertraut, und leistete in den nächsten 24 Stunden wertvolle Dienste als Telefonposten am Höhleneingang und Funker ins Tal zur Leitstelle.
In vier Flügen wurden wir zu acht mit unserem Material von einem Polizeihubschrauber bis zur Laufener Hütte geflogen. Dort warteten bereits etwa 15 Mann der nahegelegenen Bergrettungsstellen, sie waren zu Fuß aufgestiegen und übernahmen als Träger unser Einsatzmaterial. Gegen Mittag setzte sich gemeinsam mit einigen Polnischen Forschern eine etwa 25 Mann Starke Einsatzgruppe in Richtung Bleikogel in Bewegung. Das Wetter war durchwachsen, und nach eineinhalb Stunden erreichten wir die Höhle.
Etwa um 13.00 begann unser vier Mann starker Vortrupp mit dem Abstieg in die Schachthöhle, erreichte nach etwa zweieinhalb Stunden den Patienten und begann mit der medizinischen Versorgung. Unser Telefontrupp aus drei Mann baute die Leitung für unser Höhlentelefon über Gänge und Schachtstrecken in die Tiefe. Nach 18.00 waren etwa 400m Kabel verlegt, es konnte die erste Statusmeldung über den Patienten zum Ausgang erfolgen. Im Verlauf des Abends wurde die Leitung mehrfach von den nachkommenden Rettungstrupps in den Schachtstrecken abgerissen und wieder repariert, gegen Ende der Bergung war Telefonieren nur noch im oberen Teil der Strecke möglich.
Inzwischen war eine etwa 10 Mann starke Gruppe am Patienten, darunter auch ein Arzt, und bereitete den Transport vor. Etliche Techniktrupps waren mit Einbauten entlang der Strecke beschäftigt, und nach zwei kalten Ruhestunden begann etwa um 03.00 morgens der Transport. Die Arbeit an Flaschenzügen und Einbauten in den Schächten war mühsam. Um Mitternacht wurde nach Rücksprache mit der Einsatzleitung von unseren zwei nachgeforderten Leuten in 60m Tiefe eine Engstelle mit modernsten Mitteln begradigt.
Gegen 08.00 Freitag früh kam das erste Fotomaterial aus der Höhle und wurde an die Presse weitergegeben, im Österreichischen Fernsehen erfolgte mehrfach Berichterstattung, auf dem Hintergrundfoto waren Höhlenretter am Patienten zu sehen, auf dem Rücken der Schriftzug „BERGWACHT HÖHLENRETTUNG“.
Auch am Höhleneingang waren unsere Leute mit Organisation und Material beschäftigt. Um die Funkverbindung vom Höhleneingang ins Tal zu verbessern, wurde aus dem Materialbestand unseres Einsatzfahrzeuges im Bereich der Postalm eine Relaisstation errichtet, das gute Flugwetter erlaubte jetzt einen steten Fluß an frischen Einsatzkräften in die Höhle, der Transport ging gut voran.
In der Talstation hatte sich eine Einsatzleitgruppe eingerichtet, in der auch Männer der Technikgruppe der Bergwacht Chiemgau und aus Bad Tölz arbeiteten. Die Bergung hatte sich zu einem Großeinsatz entwickelt, unsere Einsatzkräfte konnten vor allen in der Anfangsphase einen wertvollen Beitrag leisten, die Sache ins Rollen zu bringen.
Nach über 22 Stunden Transport war der Patient dann am Höhlenausgang und wurde von einem nachtflugtauglichen Hubschrauber der Bundesheeres nach Salzburg ins Krankenhaus geflogen. Die Bergung verlief für die Einsatzkräfte ohne weitere Verletzte, was in dieser anspruchsvollen Höhle nicht selbstverständlich ist. Ein Grund für das rasche und erfolgreiche Arbeiten bei der Bergung war nicht zuletzt der Umstand, daß viele der eingesetzten Retter erst wenige Wochen zuvor schon im Riesending zusammengearbeitet hatten. Die Grundstimmung bei allen Leuten war sehr positiv, auch die Freilassinger Höhlenretter waren mit gesundem Selbstvertrauen und hoher Motivation bei diesem Einsatz dabei.
Autor: Peter Hogger

Rettungseinsatz Schönsteinhöhle

Am Freitagnachmittag (18.Juli 2014) fuhren ein Mann und eine Frau in die Schönsteinhöhle ein. Als sie die Robertspalten erkunden wollten, rutschte die 55-jährige ab und zog sich Schürfwunden und eine Handverletzung zu. Ihr Begleiter konnte die Höhle verlassen und alarmierte die Rettungskräfte. Bergwacht Forchheim und Höhlenrettungswache Bamberg wurden um 14:49 Uhr alarmiert. Die Frau konnte mit Hilfe des Bergesitzes (der sog. „Rettungswindel“) und eines Seilzuges aus dem Schacht geborgen werden. Sie kam zur Versorgung ins Krankenhaus. Die vorsorglich alarmierte Höhlenrettung aus Lauf a.d. Pegnitz kam nicht zum Einsatz. Einsatzende war gegen 16:30 Uhr.
Bergwacht Bayern, Höhlenrettungswache Bamberg
Autor: Matthias Gebert

Weitere geprüfte Höhlenretter in Hessen

Erdbach, Lahn-Dill-Kreis. Am Pfingstwochenende 2013 stellten sich sechs Mitglieder der hessischen Höhlenrettung (HRH) zum Abschluß eines erfolgreichen Ausbildungswochenendes der Prüfung zum Höhlenretter (HRVD).

Am Sonntag Abend losten die beiden aus Bayern angereisten Prüfer drei technische und zwei medizinische Prüfungsstationen aus. Im Anschluß wurden die Prüflinge zu den Themen Aufbau- und Ablauforganisation der eigenen Gruppe und des HRVD geprüft. Der Abend klang dann gemütlich an Grill und Lagerfeuer aus.

Die für den folgenden Tag angekündigten starken Regenfälle stellten sich zum Glück nur als harmloser Dauerregen heraus. So konnten die technischen Prüfungsstationen wie geplant Übertage in einem stillgelegten Steinbruch durchgeführt werden. Dabei mußten die Teilnehmer ihr Können bezüglich der Kommunikation in Höhlen, dem Verankerungsbau und dem Aufbau und Betrieb eines Zugsystems unter Beweis stellen. Die vermeintlich leichte Aufgabenstellung, ein Zugsystem an einer Hangkante zu installieren, entpuppte sich für einige Prüflinge jedoch als Stolperstein.

Eine kleine Naturhöhle bot die idealen Umgebungsbedingungen für die Überprüfung der Kenntnisse in Erstdiagnose und Immobilisation. Wie auch im Einsatz mußten die Höhlenretter einen Patienten(darsteller) finden, die Gefahrenlage einschätzen und eine Diagnose stellen. Die Immobilisation der Halswirbelsäule und die fachgerechte Schienung eines Knöchels waren Hauptbestandteil des zweiten medizinischen Prüfungsteils.

Insgesamt zeigten die hessischen Höhlenretter, daß die noch junge Gruppe über ein gutes Ausbildungsniveau verfügt. Jedoch konnten nur vier der sechs Prüflinge ausreichend viele Prüfungsteile bestehen. Somit verfügt die HRH nun über insgesamt fünf geprüfte Höhlenretter (HRVD).

Bilder © Martin Gebert. Auf ein Vorschaubild klicken für eine größere Ansicht:

Haarscharf an umfangreichem Ernstfall vorbei

Bei einer überregionalen Ausbildung der Höhlenrettungswachen der Bergwacht Bayern im Alfelder Windloch folgte auf die Übung ein realer Einsatz.

Nur dem glücklichen Umstand, daß das Höhlenrettungsteam nach absolviertem Training noch einmal in die Höhle zurück ging, ist es zu verdanken, dass in Not geratenen Höhlenbesuchern geholfen werden konnte, bevor sich deren missliche Lage zuspitzte.

Ein Mann und eine Frau aus einer Dreiergruppe konnten aus eigener Kraft den Aufstieg aus einer engen Spalte nicht mehr bewältigen und steckten fest. Unter Zuhilfenahme von Trittschlingen, Seilzug und Steighilfen konnte die kritische Passage jedoch bewältigt werden. Sichtlich erschöpft, aber glücklich, der heiklen Situation entronnen zu sein, bedankten sich die Geretteten bei ihren Helfern nach dem Verlassen der Höhle, wo sie von einem Höhlenretter mit KID-Ausbildung betreut wurden.

Bei den Höhlenrettern herrschte die einhellige Meinung vor, dass die Situation leicht einen dramatischeren Verlauf hätte nehmen können, wenn nicht sofort eingegriffen worden wäre. So blieb es bei eher geringem Aufwand und bildete den erfolgreichen Abschluss des Trainingstages.

Autor: Karlheinz Fiebig

Bilder © Martin Gebert

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