RISS 2015 – internationales Höhlenrettungstreffen

Die Spéléo Secours Suisse (Schweizer Höhlenrettung) hatte zur RISS 2015 an den Neuenburgersee eingeladen. Höhlenrettungsvertreter aus der ganzen Welt trafen sich, um sich über wichtige Aspekte und Neuerungen auszutauschen.

Die Schweizer Kollegen hatten hierfür ein umfangreiches Programm vorbereitet: Im Rahmen der Vorexkursionen konnten verschiedene Höhlen besucht und die Gegend erkundet werden.

Die eigentliche Tagung begann am dann am Donnerstag mit dem Anflug eines REGA Rettungshubschraubers. Dieser wurde ausführlich vorgestellt und auch über die neusten Entwicklungen im Bereich Blindflug berichtet. Am Nachmittag stellten Gruppen ihr Rettungsmaterial im Bereich Kommunikation und Tragentechnik vor.

Am nächsten Tag wurden die Teilnehmer mit einem Reisebus zu den Grottes de Vallorbe gebracht. Diese wunderschöne Schauhöhle bot in der sehr großen Halle am Ende des Schauteils alle Möglichkeiten, um in Workshops zu den Themen Wärmeversorgung, Immobilisation, Kommunikation und Seilbahnbau zu arbeiten. Es war interessant, Methoden und Techniken der anderen Nationen kennen zu lernen, auch wenn diese nicht etscheidend von den in Deutschland üblichen abweichen. Den Abschluss bildete ein Aperitif im Ausstellungsraum der Schauhöhle.

In der bestens geeigneten Unterkunft arbeiteten die Rettungsspezialisten in verschiedenen Workshops theoretisch an Themen wie Unfallprävention, Medizin, Seiltechnik und Organisation. Ein gemeinsames Photo, eine Verlosung von gesponsertem Material und mehrere Filme rund um Höhle und Höhlenrettung rundeten den Tag ab.

Für den Sonntag war noch ein Erfahrungsaustausch geplant, den ich nicht mehr besuchen konnte, da wir früh abreisten.

Alles in allem ein reger Erfahrungsaustausch und ein schöner Anlass die Vertreter der europäischen und teilweise auch außereuropäischen Höhlenrettung zu treffen. Vielen Dank an die Schweizer Kollegen für die hervorragende Organisation!

http://www.grottesdevallorbe.ch/deutsch.html

Wir waren wieder mal unterwegs

BERGWACHT FREILASSING; HÖHLENRETTUNG
Diesen Montag in der Adventhöhle am Saalachsee. Treffpunkt 18.00 Uhr in Mitterdelden an der Höhlenrettungsgarage. Den Hänger ankuppeln, die neuen Scurions umverteilen, und los gehts.
In Kibling am Saalachsee steigt Markus Leitner, unser höhlentauglicher Pressemann, zu. Wir sind zu sechst heute, für eine Schachthöhle eine passende, überschaubare Truppe. Nach 200 Höhenmetern Zustieg wird angeschlazt, und in tiefster Gangart geht es in die Höhle. Seile….1x20m und 3x30m, die Laschen sind schon eingebohrt, der erste baut Seile ein, dann wird ein Telefonkabel in das Schachtsystem eingebaut. Neulich hatten wir damit schon begonnen, bis die Akkus leergebohrt waren, Befestigungen für Telefonkabel dort verlegen, wo es bei Transport des Patienten nicht stört, heute gehen wir weiter in die Tiefe…..
Markus, unser Pressemann, bekommt einen Schnellkurs in Einseiltechnik…..learning by doing, genial, daß wir ihn haben. Eine zusätzliche Abseilverankerung wird eingebohrt, auch der Aufstieg geht damit schneller voran. Über zunehmend nasse Schachtpassagen geht es in die Tiefe, wenige Meter vor dem Ende der „normal“ befahrbaren Höhle ist der Akku meiner UNEO am Ende.
Das Kabel aus der Trommel, das unser Vortrupp ausgelegt hat, wird abgezwickt, die Enden abisoliert, die Leitung bleibt auf Dauer in der Höhle. Mit Lüsterklemmen wird der Telefonhöhrer angeklemmt…..
Wie im Krieg eine zerschossene Telefonleitung im Niemandsland geflickt wird, genauso stellen wir eine Verbindung her. Direkt neben uns prasselt der Wasserfall des Höhlenbaches in die Felsen, man kann sich nur schreiend unterhalten. „Achtung Sprechprobe“ und dann zweimal am Woppler des Hörers drehen……nach einigen Sekunden ertönt von unserem Außenmann ein kurzes Wuu..Wuu.. im Hörer. Man wechselt ein paar kurze Sätze, leise, aber verständlich. Der Hörer wird herumgereicht, jeder darf mal.
Der Normalbürger von der Straße wird diesen Ort nicht erreichen, egal, was man ihm auch bietet. Sollte er es dennoch bis hierher schaffen, dann kommt er alleine nicht lebend zurück. Doch unsere Telefonverbindung, sie steht, damit ist der Sinn unserer Übung erreicht.
Danach wird aufgestiegen, die Seile ausgebaut, noch einige Fotos gemacht…..
Das Leben nach 18 Uhr hat diesmal bis nach 24 Uhr gedauert, somit waren alle Wirtshäuser zu. Tja….
Wenns wieder mal was zu tun gibt, wir sind da.
Autor: Peter Hogger