Training HR-Einsatzleitung

Vom 3. bis 4. März 2012 fand im fränkischen Wonsees ein spezielles Training für Einsatzleiter und Führungskräfte der Höhlenrettung statt. Das Training baute auf den Workshop „Führen im HR-Einsatz“, welcher erstmalig 2010 durchgeführt wurde, auf.

Anwesend waren insgesamt 11 Höhlenretter aus den HRVD Gruppen der Bundesländer Baden-Württemberg (HRBW & HRG), Bayern (HRN), Hessen (HRH), Sachsen (HRX), Sachsen-Anhalt (URST) und Thüringen (HRT). Das gesamte Wochenende war geprägt von Planspielen in wechselnder Besetzung und kurzen Theorieblöcken zur Einsatzführung und Einsatztaktik. Die Malteser Höhlenrettung hatte ihr neues Einsatzfahrzeug mitgebracht und als Einsatzleitwagen zur Verfügung gestellt. Die Einsatzleitung konnte sich somit auf dem Hof einrichten, während im Schulungsraum die Höhle simuliert wurde. Die Kommunikation fand, wie im realen Einsatz, über eine Heulruftelefonverbindung statt und ausgedruckte Höhlenpläne dienten der Orientierung.

Nils Bräunig, Veranstalter der Veranstaltung und Sprecher des HRVD, erarbeitete eine Vielfalt an Einsatzszenarien, welche das Wochenende zum Einsatz kommen sollten. Dies gab den Teilnehmern viele verschiedene Möglichkeiten zum üben und lernen. Mit Hilfe von kleinen „Papier-Höhlenrettern“ und „Mini-Schleifsäcken“, sowie der Erklärung der Spielregeln, konnten die Planspiele beginnen. Angefangen wurde mit einer recht übersichtlichen Sächsischen Sandsteinhöhle und auch die „Schwinde C“, in der die Nationale Rettungsübung des HRVD im Jahr 2011 durchgeführt wurde, durfte natürlich nicht fehlen.

Die einzelnen Szenarien führten unter den Teilnehmern sehr schnell zu intensiven Diskussionen über das Thema und waren eine gute Möglichkeit die Probleme, sowie die Komplexität einer Einsatzleitung zu vermitteln.

Alles in allem war es eine gelungene Veranstaltung bei der alle Teilnehmer eine Menge mit nach Hause in Ihre Gruppen nehmen konnten. Nils Bräunig hat angeregt die Planspiele weiter auszubauen und mit Ereigniskarten, ähnlich einem „Gesellschaftsspiel“, zu ergänzen. Damit hätten alle Mitgliedsgruppen die Möglichkeit im Winter langweilige Theorieausbildungen aufzuwerten und somit auch der gesamten Gruppe einen Einblick in die Einsatzleitung und -taktik zu geben. Es hat sich gezeigt, dass das Thema Einsatzleitung für alle Gruppenmitglieder relevant ist und regelmäßige Trainings durchaus sinnvoll und notwendig sind.

Abschließend noch vielen Dank an Nils, welcher uns ein schönes und lehrreiches Wochenende möglich machte!

Autoren: Claudia Mothes, Björn Holm

Bilder © Matthias Leyk

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Übung: Erfolgreiche Rettung im Team

Bei einer Tour in die „Höhle ohne Namen“ in Steinamwasser (Lkr. Amberg) löste sich eine Steinplatte die den Fuß einer Höhlengeherin so unglücklich einklemmte, dass sich diese weder alleine noch mit Hilfe ihrer Freunde befreien konnte. Starke Schmerzen verhießen nichts Gutes.

So stieg einer der Dreiergruppe aus und setzte einen Notruf bei der ILS Amberg ab. Diese konnte umgehend über den diensthabenden Einsatzleiter der Bergwacht die zuständige Bergrettungswache Pottenstein und die Höhlenretter aus Lauf, Bamberg und Bayreuth alarmieren.

Mit dieser Übungsannahme startete am Sonntag, den 22. April die Rettungsübung der nordbayrischen Höhlenrettungswachen der Bergwacht.

In gemeinsamer, mehrstündiger Anstrengung wurden sowohl der unverletzte Begleiter betreut und ans Tageslicht gebracht, als auch die Patienten aus ihrer misslichen Lage befreit, medizinisch versorgt und mittels einer speziellen Höhlenrettungstrage nach draußen gebracht. Dazu mussten sich die Retter in völliger Dunkelheit durch eine unterirdische Schlucht, mehrere Engstellen und über tiefe Spalten bis zum Unfallort vorarbeiten. Diese Strecke galt es dann mit Seilunterstützung mit der Patientin in der Trage Richtung Ausgang zu überwinden. Für die Schlucht wurde sogar eine Seilbahn aufgebaut.

31 Höhlenretter gaben ihr Bestes und konnten so sicher und bei guter Stimmung die gestellte Aufgabe bewältigen.

Die im letzten Jahr beschaffte, umfangreiche technische und medizinische Ausstattung der Höhlenrettungswachen hat ihre Feuertaufe bestanden und trug zum Gelingen der Übung bei.

Die Höhlenrettungswache der Bergwacht Bereitschaft Bayreuth richtete die Übung aus. Sie befindet sich zur Zeit im Aufbau und ist mit den beiden anderen Wachen zusammen für die Rettung aus Höhlen in ganz Nordbayern zuständig.

Autor: Nils Bräunig

Bilder © Nils Bräunig

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